Das Corona-Virus
Die Sicht Ihres Apothekers Wolfram Harnisch
Viele Tausend wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem wahrhaft teuflischen Virus sind in einem halben Jahr gewonnen worden – aber die Unsicherheit und Verworrenheit ist grösser als am Anfang der Epidemie. Alle grundsätzlichen Fragen sind nach wie vor ungelöst: Kann man Covid-19 mehrmals bekommen? Welches ist der Übertragungsweg, Aerosol oder Tröpfchen , und wieviel Viren braucht es, um sich zu infizieren? Gibt es genetische Faktoren und wenn ja, welche? Gibt es Spätfolgen? In welchem Mass reduzieren Hygienemasken das Infektionsrisiko? Wie mutiert das Virus, wird es harmloser oder aggressiver? Warum gibt es Superspreader und was macht einen Menschen dazu?
Viele ungeklärte Fragen
Zu alledem gibt es viele, vielzuviele Hypothesen, aber keine gesicherten Antworten. Das macht alle ratlos, vor allem die Entscheidungsträger in der Politik. Meine Zuversicht ist das Gelingen der Entwicklung von Impfstoffen, denn nur so können verheerende Virenseuchen wie dazumals die Pocken besiegt werden. Die Immunbiologen auf der ganzen Welt leisten dazu hervorragende Arbeit und die Zwischenresultate sind sehr positiv. Kritiker, die dies herabtun oder kommerzielle Aspekte in den Vordergrund schieben, müssten in die Wüste geschickt und dann gefragt werden, was ihnen dort ein Liter Wasser wert wäre.
Bis zu diesem Ziel bleibt uns nichts anderes übrig, als dem Virus im vollen Bewusstsein und so gut es irgendwie geht, täglich aus dem Weg zu gehen und vermeidbare Risikoquellen strikt zu meiden. Eine Sicherheit nicht infiziert zu werden gibt das aber auch nicht – und wie hat schon Joachim Ringelnatz gesagt: «Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.»